Hunde in der Mülltonne - Seprona schaut zu

Der Ruf der spanischen Seprona ist schlecht. Wie gerechtfertigt dieser schlechte Ruf ist hat sich gerade erst wieder gezeigt.

Im Industriegebiet von Torre del Mar steht auf einer verdorrten Wiese eine kleine Scheune mit Wellblechdach.
Aus der Scheune ist seit geraumer Zeit das Jaulen von Hunden zu hören, zu sehen sind aber keine Hunde.
In dieser Scheune befindet sich jedoch eine Mülltonne. Wie sich herausstellte, leben in dieser Mülltonne eine hoch trächtige Hündin und mehrere Welpen. Der Deckel der Mülltone ist minimal geöffnet, damit etwas Luft bei Temperaturen knapp unter 40 Grad Celsius zirkulieren kann.
Die Hunde, die in dieser Tonne leben, bekommen keinen Auslauf, sie fristen ihr ganzes Leben zusammengepfercht auf engstem Raum. Es ist extrem heiß zu dieser Jahreszeit, die Tiere werden in dieser Tonne förmlich gekocht. Dass dies keine artgerechte Haltung ist und die Tiere ein jämmerliches, qualvolles Leben führen ist mehr als offensichtlich. 

In dieser Mülltonne müssen mindestens drei Hunde ihr Leben verbringen

Um die Hunde aus ihrer schrecklichen Lage zu befreien wird die Seprona eingeschaltet.
Nachdem erst eine Woche lang nichts geschieht, verschärft sich die Lage. Der Deckel der Mülltonne ist nun komplett geschlossen. Die eh schon sehr begrenze Sauerstoffzufuhr wird drastisch reduziert. Auch führt dies zu einer noch extremeren Hitzeanstauung in der Tonne.
Durch diese Verschlimmerung der Lage alarmiert wird erneut die Polizei kontaktiert. Diese sagt tatsächlich ein Eingreifen der Seprona am nächsten Morgen zu.
Als die Seprona am Morgen bei der Scheune eintrifft, scheint sich für die Hunde in der Tonne endlich alles zum Guten zu wenden. Allerdings nur für wenige Minuten. Die Seprona verfügt nicht über die Rechte, ohne den Besitzer in die Scheune einzudringen und stellt deshalb nur fest, dass sich tatsächlich Hunde in der Tonne befinden. Sie will aber den Besitzer ausfindig machen und dann zurückkehren.

Der Besitzer ist bereits am Nachmittag gefunden und kontaktiert. Zusammen mit dem Besitzer führt die Seprona ihre Kontrolle durch und stellt fest: es ist vollkommen in Ordnung, wie diese Hunde gehalten werden! Die Tiere werden wohl mit etwas Futter und Wasser versorgt, anscheinend reicht das nach Ansicht der Seprona aus, um die artgerechte Haltung zu erfüllen, die das Tierschutzgesetz verlangt.
Es handelt sich bei der Seprona nicht um irgendwelche Polizisten, die mit Tieren nichts zu tun haben. Sie ist die Spezialabteilung für Tier- und Umweltschutz. Dass diese Polizisten eine solche Haltung als ausreichend ansehen ist absolut unverantwortlich und ein Armutszeugnis.

Es verwundert nicht, dass Tierschützer in ganz Spanien die Zusammenarbeit mit der Seprona ablehnen, wenn sie damit rechnen müssen, dass selbst die grausamste Tierquälerei gestattet wird.
Die Seprona muss dringendst  zu einer aktiv handelnden Einheit gewandelt werden, die Tierrechtsverletzungen ahndet und sich auch tatsächlich für die einsetzt, für die sie geschaffen wurde: Hilflose Tiere, die ein qualvolles Leben führen und deren einzige Chance auf ein Leben ohne Schmerzen das Eingreifen einer staatlichen Stelle ist.